Der Klimawandel und Schädlinge setzen dem heimischen Wald immer mehr zu: zuletzt deutlich zu sehen im Dautweiler Wald in der Nähe des so genannten „Waldplagge“, wo eine gut drei Hektar große Waldfläche gerodet werden musste. Dort, wo bis zum Frühjahr noch Fichten standen, klafft nun eine Lücke.
Diese Fläche wird in den kommenden Wochen mit verschiedenen Laubbäumen durch den SaarForst Landesbetrieb wieder aufgeforstet. Besonders erfreulich: Die Ortsgruppe Hasborn-Dautweiler des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) übernimmt die Pflegepatenschaft für die Fläche.
„Die Gemeinde Tholey kooperiert bereits seit vielen Jahren mit dem Hasborner NABU und hier wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen“, dankte Bürgermeister Andreas Maldener den Naturschützern für ihr ehrenamtliches Engagement.
Wie Revierförster Bernhard Paul erklärte, sind in den zurückliegenden vier bis fünf Jahren im Gemeindegebiet gut 80 Hektar Waldfläche durch die sich ändernden klimatischen Bedingungen, Krankheiten und Schädlinge verloren gegangen. Wo immer dies möglich und sinnvoll erscheint, sollen diese Flächen mit widerstandsfähigeren Pflanzen wieder aufgeforstet werden.
So auch nun im Dautweiler Wald: Auf der vom NABU betreuten Fläche werden rund 2760 Bäume neu gepflanzt. Konkret sein werden dies u.a. Eichen, Esskastanien, Winterlinden, Sommerlinden und Feldahorn. Neben Einzelschutz für die Bäume werden diese auch durch Zäune vor Wildverbiss und anderen äußeren Einflüssen geschützt.
Franz-Rudolf Weber, der Vorsitzende der Hasborner NABU-Ortsgruppe, lobte die gute und bereits seit Jahren bestehende enge Zusammenarbeit seines Vereins mit der Gemeinde. Darum habe man gerne angeboten, die Pflegepatenschaft für die Fläche zu übernehmen. „Dafür sind wir ja da“, so der Vorsitzende. Gleichzeitig wolle man dabei auch etwas für den eigenen Nachwuchs tun: „Unsere Jugendgruppe wird selbst Bäume auf der Fläche im Dautweiler Wald zur Verfügung stellen und dort pflanzen.“
Dafür dankte Andreas Maldener allen Beteiligten herzlich:
„So sieht vorbildliches Engagement aus. Ich danke den Mitgliedern der NABU-Ortsgruppe Hasborn-Dautweiler für ihre Arbeit nicht nur im Dautweiler Wald, sondern auch an vielen anderen Stellen. Ich danke aber auch dem SaarForst Landesbetrieb und insbesondere unserem Revierförster Bernhard Paul, der sich mit viel Kompetenz und Herzblut für unseren Wald einsetzt und dabei auch den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des NABU mit Rat und Tat zur Seite steht.“
Auch der Hasborner Ortsvorsteher Martin Backes dankt den Mitgliedern des NABU: „Die Hasborner Ortsgruppe ist ein wichtiger Baustein in der Vereinslandschaft unseres Ortes, deren Arbeit gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Sie pflegen Biotope, kümmern sich wie jetzt in Dautweiler um unseren Wald, um Orchideenwiesen oder auch um den Schutz der Vögel. Sie sorgen einfach dafür, dass es unserer Umwelt besser geht und machen unseren Ort damit noch lebenswerter.“
eh
Am 17.01.2025 waren neun Kinder und neun Erwachsene im Dautweiler Wald zugange. Förster Bernhard Paul, sein Helfer Tim Backes und Mitglieder des NABU hatten sich an diesem nebligen und kalten Januartag unweit des Wasserhäuschens getroffen, um der Natur was Gutes zu tun. Lilli, Lara, Mariella, Lea, Jolien, Till, Anton, Ben und Jan, die Betreuer Claudia und Simon Schäfer, Hermann Thomas, Hannelore Gießler-Weigand und Peter Moosmann sowie Jens Frank und Rudi Weber wollten Bäume auf der kahlen Fläche im Wald setzen. Förster Paul hatte zu diesem Zweck 50 Elsbeeren mitgebracht.
Von Buchen und Eichen hatten die Kinder ja schon gehört. Aber Elsbeeren? Der Förster erklärte: Die Elsbeere, Baum des Jahres 2011, ist ein seltener Wildobstbaum, der gut an trockene und warme Klimaverhältnisse angepasst ist, also ein Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels. Nach circa 15 Jahren erscheinen zum ersten Mal die weißen Blüten, die eine gute Wildbienenweide sind. Die Früchte sind reich an Vitamin C und können gegessen werden. Der Baum kann Höhen bis zu 30 m erreichen und 200 Jahre alt werden. Das Holz der Elsbeere gehört zu den härtesten und teuersten europäischen Hölzern.
Nachdem der Förster den Pflanzbereich abgesteckt hatte, machten sich alle an die Arbeit. Simon stach mit einem Hohlspaten die Pflanzlöcher aus, die Kinder setzten die kleinen Bäumchen ein und füllten die Löcher wieder mit Erde. Andere schlugen neben den Setzlingen Holzstangen ein, um daran die Schutzhüllen zu befestigen, die die Jungpflanzen vor Verbiss schützen sollen. Alle waren mit Feuereifer dabei. Nach etwa zwei Stunden war die Arbeit getan, die 50 Elsbeeren gepflanzt, und alle Kinder waren, wenn auch etwas müde, doch stolz über die Leistung und zufrieden mit dem Resultat.